Antrag auf Unterschutzstellung des Teiches am Hexenberg/Grüna und für das umliegende Grünland

Der Naturschutzbund Deutschland, Regionalverband Erzgebirge e. V. beantragt die Unterschutzstellung des Teiches am Hexenberg/Grüna und angrenzender Ruderal-, Wiesen- und Futterflächen als Flächennaturdenkmal gemäß § 21 Sächsisches Naturschutzgesetz.

Das Gebiet hat besondere Bedeutung für den Schutz gefährdeter Tierarten, wie den Kammmolch (RLS 2) und FFH-Art nach EU-Recht.

Weitere geschützte Lurcharten wie Teichfrosch, Grasfrosch, Erdkröte, Bergmolch und Teichmolch, die geschützten Kriechtierarten Ringelnatter und Blindschleiche, sowie die geschützten Wasservogelarten Teichhuhn und Bläßhuhn sind im Gebiet bodenständig, das heißt sie vermehren sich im Gebiet.

Der Teich ist Laichgewässer einer noch intakten Population der Erdkröte und des Grasfrosches, die sich in Chemnitz auf Grund des Straßenverkehrs, der Trockenheit und des Lebensraumverlustes extrem stark im Rückgang befinden.

Es ist zu erwarten, dass bei weiteren Untersuchungen weitere bedeutende Arten nachgewiesen werden können, zum Beispiel aus der Gruppe der Insekten- und Spinnentiere.

Das geplante Baugebiet „Wohnen an der Dorfstraße“ suggeriert ein Wohnen in dörflicher Umgebung, was aber bereits durch das Baugebiet am Hexenberg nicht mehr gegeben ist. Durch das neue Baugebiet würden weitere wichtige Flächen für ökologische Belange und die ländliche Umgebung völlig verloren gehen.

Der Bau von mehr als 40 Einfamilienhäusern würde die Hydrologie des Gebietes erheblich negativ beeinträchtigen. Allein die entstehenden Baugruben würden den Zufluss zum Teich unterbinden und zum Austrocknen bringen. Dadurch und durch die Versiegelung der Böden wird auch die Bildung von Grundwasser im Gebiet verhindert.

Weiterhin wird durch die Entstehung neuer Straßen und durch den Bau der Wohngebäude, Garagen und Nebengebäude die Erhitzung der Umgebung verstärkt, die bereits durch das bestehende Wohngebiet am Hexenberg erheblich ist.

Die bestehende Frischluftschneise, die über den Unritzbach in Richtung Chemnitz führt, würde eliminiert.

Besondere Bedeutung hat das Gebiet auch für die Aufenthaltsqualität der Menschen, besonders für das dicht bebaute Wohngebiet am Hexenberg. Auch für das übrige Gebiet nördlich der Grünaer Dorfstraße ist das Gebiet mit Folklorehof, Teich und umgebenden Grünland der letzte Rest einer ländlichen Umgebung mit besonderer Aufenthaltsqualität, besonders auch für ältere Bürger und Kinder. Grüna war einmal Luftkurort. Ein Hauch des damaligen Erholungsraumes sollte auf alle Fälle erhalten bleiben.

Durch das Überangebot von leeren Wohnraum in Chemnitz verbietet sich eine Verdichtung im ländlichen Raum mit all seinen negativen Auswirkungen auf Umwelt und Menschen.

Durch die beantragte Unterschutzstellung soll langfristig gesichert werden, das der Teich und die zum größten Teil artenreichen extensiv genutzten Wiesen erhalten bleiben und damit auch der Erhalt der Tier- und Pflanzenwelt gewährleistet ist.